Müllentsorgung ist für viele ein Problem – in Neuenrade zu teuer?

Ist das Neuenrader Müll-System sozial ungerecht? Gibt es bessere Lösungen?

Seit 1997 wird der Abfall in Neuenrade gewogen. Mit der Umstellung auf das Wiegesystem sollte ein Anreiz zur Abfallverringerung und eine gerechtere Gebühr nach dem Verursacherprinzip erreicht werden. Und tatsächlich: im Vergleich mit den anderen Städten des Märkischen Kreises fallen bei uns die geringsten Mengen an Restabfall an. Das hat zweifellos mit der guten Sortierung der Abfallmengen zu tun. Bei uns wandert weder Sperrmüll noch Bauschutt, Papier oder Glas in die schwarze Tonne, dafür steht der Bring-Hof zur Verfügung, der auch gut genutzt wird. Insgesamt fallen in Neuenrade ca. 1.450 t Restmüll pro Jahr an (d.h. pro Einwohner ca. 115 kg). Alle anderen Städte des MK haben über 200 kg pro Einwohner. Einige Städte, die im Zweckverband für Abfallbeseitigung zusammengeschlossen sind, haben dabei trotz fast doppelter Restabfallmenge insgesamt ähnliche Gebühren wie Neuenrade.

Das bedeutet trotz weniger Müll sind die Kosten nicht gesunken. Und diese hohen Kosten werden dann auf die Neuenrader sehr ungleich verteilt. So dürfen Firmen woanders entsorgen, wo es billiger ist. Einige haben die Möglichkeit im eigenen Garten zu kompostieren. Andere werfen den Müll in die Landschaft oder bei Freunden in den Nachbarstädten ein und stehlen sich aus ihrer Bürgerverantwortung. Wir möchten dieses Thema mit den Neuenradern diskutieren.

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